Historie

Der Melkeraushilfsdienst ist eine Selbsthilfeorganisation milchviehhaltender Landwirte in Bayern. Ziel ist es, durch den Einsatz von Aushilfsmelkern seinen Landwirtsfamilien bei Krankheit, Unfall, Entbindung, Kuraufenthalt, Todesfall, sozialen Notfällen, Urlaub und in besonderen Bedarfsfällen Arbeitshilfe zu leisten. Der Verein wird gefördert nach dem Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz (BayAgrarWiG).

Der eingesetzte Aushilfsmelker bleibt für die Dauer des Einsatzes auf dem jeweiligen Betrieb. So kann die Milchviehherde des Einsatzbetriebes im Bedarfsfall rund um die Uhr betreut werden. Für den Melker müssen Kost und Logis gestellt werden.

Einsätze, die wegen Krankheit, Unfall usw. notwendig sind, werden vom Melkeraushilfsdienst direkt mit den Landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträgern abgerechnet.

Der Melker ist nicht verpflichtet, außerhalb der Stallarbeiten sonstige Arbeiten zu verrichten. Aus diesen Gründen ist der Melkeraushilfsdienst vor allem für Betriebe mit größerem Viehbestand interessant. Sie haben auf diese Weise eine gewisse Absicherung für Notfälle und bei rechtzeitiger Anmeldung eine mögliche Urlaubsvertretung. Vor allem die Urlaubsvertretung wird von vielen Betrieben nachgefragt, wobei sich hier natürlich die Schulferien von der Planungsseite als problematisch erweisen. In den letzten Jahren konnte aber auch der Anteil der Sozialeinsätze, die über die LSV abgerechnet werden, deutlich gesteigert werden.

WEITERE INFORMATIONEN ZU GRÜNDUNG UND WERDEGANG DES MAHD

Die Gründungsversammlung des Melkeraushilfsdienstes Bayern e.V. fand am 30. September 1969 statt. Bis zu diesem Datum waren allerdings einige Vorarbeiten zu leisten.

Anton Grauvogel gab anlässlich einer Melkerversammlung im Jahre 1968 den entscheidenden Denkanstoß zur Gründung des Vereins. Der Arbeitgeberverband Landwirtschaft nahm diesen Gedanken dann sofort auf und setzte sich mit dem Bayrischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Verbindung. Auch hier erkannte man die Entwicklung in der Landwirtschaft richtig.

Die 60er Jahre waren gekennzeichnet von einem rasanten wirtschaftlichen Wachstum. Immer mehr landwirtschaftliche Arbeitskräfte wanderten in die Industrie ab. Hinzu kam eine zunehmende Technisierung auch in der Landwirtschaft und damit eine Spezialisierung der Arbeitskräfte. Es wurde immer schwieriger, eine qualifizierte Aushilfe zu finden, wenn der Landwirt, die Bäuerin oder in den Lohnbetrieben der Melkermeister durch Krankheit oder Urlaub ausfiel.

Das Staatsministerium war sich darüber im Klaren, wie schwierig es künftig sein würde, den Melker zu ersetzen. Einen Ersatz zu finden war jedoch notwendig, um den hochwertigen Viehbestand zu sichern. Das Ministerium beurteilte aus dieser Tatsache heraus das Vorhaben, einen Aushilfsdienst zu gründen positiv und unterstützt seither den MAHD.

Die Vereinssatzung des MAHD basiert im Übrigen auf einer Satzung eines ähnlichen Vereins in Niedersachsen. Herr Strauß vom Arbeitgeberverband hatte sich damals in Braunschweig über die dortige Einrichtung informiert, um bei der Gründung des bayrischen Aushilfsdienstes deren Erfahrungen mit einbringen zu können.